Umweltbildungsmaßnahmen sind seit 2003 fester Bestandteil der Arbeit des LPV „Altmark Elb-Havel-Winkel“e.V.
Bisher hat der Landschaftspflegeverband allein über 90 Veranstaltungen in über 30 Orten der Altmark zum Obstbaumschnitt und Gehölzschnitt durchgeführt. Dazu kommen seit 8 Jahren insgesamt über 30 Wochenlehrgänge in der Qualifizierung des Bundesfreiwilligendienstes in Fragen Natur- und Umweltschutz sowie Biotoppflege.
Beispiel Streuobst
Regionale, gesunde Lebensmittel, deren Herstellung für den Verbraucher transparent ist und deren Erzeugung gleichzeitig ein Stück weit hilft, jahrhundertealte Kulturlandschaften zu erhalten – das alles steht zunehmend im Mittelpunkt der Diskussion um eine Neuausrichtung der Agrarpolitik.
Gerade die Streuobstwiesen, die sowohl aus der Sicht des Naturschutzes, als auch hinsichtlich eines ansprechenden, attraktiven Landschaftsbildes gleichermaßen wertvoll sind, lässt sich der Gedanke des „Schutz durch Nutzung“ anschaulich verdeutlichen.
Das Interesse am Erhalt alter Obstwiesen und an der Neuanlage solcher Streuobstbestände wächst in dem Maße, wie sich sinnvolle Möglichkeiten zur Verwertung des Obstes bieten. Im Landkreis Stendal sind diese Biotope noch zahlreich vorhanden, aber zum größten Teil in der Pflege vernachlässigt und oder gänzlich sich selbst überlassen. Obstbäume sind veredelte Kulturpflanzen und benötigen einen höheren Pflegeaufwand als andere Laub- oder Nadelbäume. Die Besitzer bzw. Pächter der Flächen haben selten ein fundiertes Wissen zur richtigen Pflege der Streuobstwiesen.
Mit unseren Umweltbildungsmaßnahmen wollen wir alle an Streuobstwiesen Interessierte qualifizieren, die Pflege von Obstbäumen in Streuobstwiesen oder an Straßen und Wegen fachgerecht auszuführen.
Darüber hinaus wird auch die Möglichkeit der wirtschaftlichen Nutzung von Streuobst vermittelt. Die Motivation möglichst vieler Besitzer und Nutzer oder auch Gemeinden und Vereine verbessern die Chancen der Vermarktung von Produkten aus Streuobst.
Vorgehensweise
In den Orten der Altmark werden vor allem im Winterhalbjahr Kurse zum Schnitt der Obstbäume angeboten, bei denen es um theoretische Kenntnisvermittlung und praktische Schnittmaßnahmen geht. Der Ablauf ist in der Regel so, dass 2 Stunden die Theorie zum Obstbaumschnitt vermittelt wird und danach in 3 bis 4 Stunden praktische Schnittübungen gezeigt und durchgeführt werden.
Bei Bedarf können zu folgenden Themen eine Beratung, Konsultation oder einzelne Seminare angeboten werden:
- Planung von Neuanlagen bzw. Ersatzpflanzungen von Streuobstbeständen
- Pflanzung, was dabei zu beachten ist
- Sortenkunde
Verwertung des Obstes
Für Vereinsmitglieder besteht die Möglichkeit der Saftherstellung aus Streuobstbeständen. Die Anlage besteht aus einer Mühle zum Zerkleinern des Obstes, einer hydraulischen Presse, einem Grobfilter, einem Safterhitzer und einer Abfüllung in Beutel ab 3-Liter-Gebinde.
Die vereinseigene kleine Hausmosterei können die Mitglieder bei entsprechenden technischen Voraussetzungen und nach erfolgter Einweisung selbständig nutzen. Eine rechtzeitige Terminvereinbarung ist jedoch erforderlich.